40. Oderrundfahrt

Frankfurt (Oder) (MOZ) Mal sind sie die unsichtbaren Heinzelmännchen, mal stehen sie im direkten Kontakt mit den Radsportlern und Zuschauern:

Gut 20 Frauen und Männer umfasst das Helferteam des Frankfurter Radsportclubs 90, das vor einer Woche zu einem guten Gelingen der 40. Internationalen Oderrundfahrt beigetragen hat.

Nach kurzer Pause werden viele von ihnen Mitte August wieder parat stehen, wenn Frankfurt Gastgeber der Junioren-Weltmeisterschaften sein wird. Power Biking im Oktober und der Frankfurter Kreisel im Dezember gehören zu den weiteren großen Veranstaltungen.

Ehemalige Sportler und Eltern

"Wir sind viele ehemalige Sportler und Eltern von Kindern, ein super Team und gut eingespielt", findet Roland Schiewek, der 2005 dazu gestoßen ist. Die Arbeiten sind vielfältig, gerade während der Oderrundfahrt. Sie erfordern hohe Konzentration wie bei den Fahrern, die das Jury-Fahrzeug und die Materialwagen lenken. Oder es braucht ein abgestimmtes Hand-in-Hand-Gehen. Roland Schiewek verweist auf das Aufstellen der Absperrzäune und der Hänger für die Siegerehrung oder das Wettkampfbüro. "Es sind spezielle Handgriffe nötig. Unsere Leute haben sich eingefuchst und es flutscht." Manchmal seien die Tage sehr lang wie zur Doppeletappe in Wuhden bei Podelzig. Da kommen die ersten Helfer um 6 Uhr zum Treff und sind erst gegen 22 Uhr wieder zu Hause. "Aber alle sind motiviert und es macht viel Spaß. Ohne uns Helfer würde das gar nicht funktionieren", betont Roland Schiewek.

Manchmal sind es ganz profane Dinge, die zu klären sind. Da fehlen mal Kabelbinder oder das Toilettenpapier ist ausgegangen. Oder einem Sportler passiert ein Malheur. "Ein Junge aus Dassow war gestürzt. Erst am nächsten Tag ist ihm beim Warmfahren die Schaltung abgebrochen. Das war 30 Minuten vor dem Start in Wuhden. Einer von uns ist zurück nach Frankfurt gefahren, hat vom Verein ein Ersatzrad geholt, es auf den Jungen angepasst. Der Start wurde extra um eine Viertelstunde verschoben. Der Sportler hat sich unbändig gefreut, dass er noch mitfahren konnte", schildert Roland Schiewek.

Freude aufs Wiedersehen

Für den Erzieher an der Sportschule Frankfurt, der die Mädchen und Jungen der U 15 betreut, ist das Dabeisein nicht nur eine Möglichkeit, den eigenen Nachwuchs beim Wettkampf zu beobachten. Es kommt auch immer wieder zu freudigen Wiedersehen mit ehemaligen Sportschülern, zuletzt waren es eine Handvoll, darunter Hannes Augustin (LV Berlin) und Erik Köhler (LKK Racing Team). "Man ist stolz, wenn man sieht, wie sie sich entwickelt haben und hat daran ja einen kleinen Anteil", sagt der 58-Jährige.

Klein ist die Gruppe an Frauen, die zum FRC-Helferstamm zählen und manches Mal Hilfe von Muttis der Nachwuchssportler erhalten. "Ja, wir haben ein paar speziell weibliche Aufgaben übernommen", schmunzelt Kerstin Graf. Die Ausgabe der Startnummern und Transponder, das Abgleichen der Lizenzen, das Kassieren der Startgelder bei den Jedermännern und das Ausreichen von Preisgeldern gehören dazu. Nicht zu vergessen, das Besorgen der vielen Blumensträuße für die Siegerehrungen und die Abrechnungen, die speziell Kerstin Graf noch Tage nach einem Wettkampf begleiten.

Manchmal, gibt sie zu, sei ihr abends nicht mehr zum Lachen. Aber dann sei da neben dem Stress die Freude, über die Jahre Sportler – ob vom FRC 90 oder weither – und Kampfrichter wiederzusehen. Oder die Gemeinschaft der Helfer zu erleben, "wo jeder weiß, was er zu tun hat.". Was besonders gut tut: "Wenn sich Teams für die gute Organisation bedanken und sagen, dass es schön war", muss Kerstin Graf nicht lange überlegen.